Was braucht man eigentlich alles an Equipment, wenn man ein Rind trainieren will?
Kurz gesagt: Nichts, außer einem Rind und einem geschützten Raum, wie beispielsweise einer Box oder einer eingezäunten Weide. Allerdings gibt es natürlich das ein oder andere Equipment, das ganz nützlich sein kann und hier gibt es ein paar wenige Punkte zu beachten.
Noch eins vorweg, das sind alles Dinge, die auf persönlichen Erfahrungswerten basieren und dementsprechend nur als Empfehlung gelten und nicht als Regel, dennoch finde ich, dass gewisse Dinge, die ich nun vorstellen werde, für Rinder sehr gut geeignet sind.
Als erstes und wichtigstes Equipment: Das Halfter.
Man kann hier natürlich ein einfaches Kuhhalfter, basierend auf einem einfachen Strick mit einer Schlaufe wählen, welches man um den Kopf wickelt.
Als Alternativen sind normale Pferdehalfter und auch Knotenhalfter sehr beliebt, vor allem, da Knotenhalfter sehr leicht selbst zu knoten sind und so individuell auf den Kopf angepasst werden können.
Knotenhalfter sind sehr vielseitig einsetzbar und einige Rinder bevorzugen sie auch, da sie weniger Geräusche verursachen und weniger wiegen.
Normale Pferdehalfter sind ebenfalls eine gute Alternative, allerdings sollte man hier darauf achten, dass man eines kauft, welches sich einerseits einfach im Nacken öffnen und schließen lässt, da viele Rinder es nicht mögen, das Halfter über die Ohren gezogen zu bekommen, was wahrscheinlich an den Ohrmarken liegt, da sich das darin schon häufiger verhakt oder aber um es später, wenn sie Hörner bekommen sollten, ihnen überhaupt noch anziehen zu können.
Andererseits haben Rinder ein anderes Nase-zu-Nacken-Verhältnis als Pferde, weswegen es von Vorteil ist, wenn man die Nasengröße am Halfter verstellen kann, wie bei dem Halfter auf dem rechten Bild.
Eine Sache die einige Rinderbesitzer auch machen ist, den Kehlriemen abzuschneiden, da die Rinder durch die Wamme einfach viel mehr Masse am Hals haben, welche nicht eingequetscht werden sollte (linkes Bild).
Der darf beim Training natürlich auch nicht fehlen, allerings muss man hier auf weitaus weniger achten, als bei dem Halfter. Da kann man nach persönlichen Präferenzen wählen. Das einzige, was ich noch erwähnen kann, ist, dass meiner Erfahrung nach Rinder an längeren Stricken (also so Bodenarbeitsseilen) besser laufen als an kurzen, aber das kann jeder natürlich individuell entscheiden, womit er sich wohler fühlt.
Diese ist absolut nicht notwendig, wenn man sie nicht braucht und dient auch auf keinen Fall dafür, das Rind für Ungehorsam zu vermöbeln, sondern als verlängerter Arm und vielleicht um Bewegungen einfacher zu korrigieren oder nach vorne hin eine sichtbare Grenze aufzuzeigen. Man kann hier auch die billige Variante eines langen, dünnen Stocks wählen, wenn man mag.
Hier habe ich die besten Erfahrungen mit dem sogenannten Federstriegel (rechts), aber auch mit einem Schweißmesser aus Metall
(links) gemacht. Ich vermute es liegt an der Ähnlichkeit zu Kuhzungen, da sie beide sehr rau sind.
Der Vorteil eines Schweißmessers ist es, dass es einfacher von Dreck und Schmutz zu befreien ist. Der Federstriegel ist zwar schwieriger zu
reinigen, dafür hat er aber eine Sommer und eine Winterseite, die man über die Feder in der Mitte drehen kann. Die längeren Zacken sind für
das Winterfell und die kürzeren fürs Sommerfell.
Beide eignen sich aber auch hervorragend für Schmutzbeseitigung, vor allem wenn er getrocknet ist.
Ich benutze Wurzelbürsten sehr gerne, primär welche mit härteren
Borsten. Joy mag es total gerne, damit gestriegelt zu werden und sie
entfernen super oberflächlichen Schmutz und lästige Haare. Joy mag vor
allem die linke Bürste, die glaube ich eigentlich zum Hufe schrubben bei
Pferden genutzt wird und genießt es damit oben auf den Schultern
gekratzt zu werden.
Eine Bürste, die ich seiner Zeit zum Testen zugeschickt bekommen habe
und nach wie vor begeistert von bin. Persönlich mag ich den Holzgriff
sehr gerne, es gibt sie aber mittlerweile auch in pink mit Glitzer, wenn
man darauf steht.
Der Fellwechselhelfer ist vor allem bei dickem Winterfell ideal, da
er wirklich Mengen an Fell aus dem Tier zieht und so das Rind dabei
unterstützen kann. Oberflächlichen Dreck bekommt man damit auch sehr gut
weg.
Ein Schweißmesser, sowie ein Federstreigel erzielen durch die Zacken
im Metall einen ähnlich guten Effekt allerdings hat man dort den
Nachteil, dass man die alle paar Minuten von Fell befreien muss, dass
sich darin verfängt, während beim Fellwechselhelfer das Fell einfach zu
Boden segelt.
Das waren so meine Essentials. Ich hoffe es war hilfreich und hat
euch was gebracht. Ihr könnt auch gerne Mal erzählen, was ihr so am
liebsten alles benutzt.