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Leckerlis für Kühe

Die Frage nach den geeigneten Leckerchen oder Leckerlis für Kühe beziehungsweise Rinder kommt relativ häufig. Was kann ich meinem Rind geben? Was darf ich meinem Rind geben? Was essen sie ganz besonders gerne?

Ich möchte hier einmal darauf eingehen, was meine Kuh Joy gerne als Leckerlis annimmt und auch über die Wertigkeit von Leckerlis sprechen. Und mit euch teilen, was andere Rind vielleicht gerne essen, Joy aber teils nicht so gerne. All das beruht auf Erfahrungswerten und nicht auf wissenschaftlichen Daten.

Leckerlis für Kühe

Wertigkeit von Leckerlis

Zu Beginn also das Theoretische. Was ist denn nun die Wertigkeit von Leckerlis? Dabei geht es nicht darum, wie hochwertig ein Futter aus physiologschier Sicht ist, sprich wie setzt sich das Futter zusammen, ist es dadurch gesünder oder nicht?

Bei der Wertigkeit im Training geht es darum, wie das Tier selbst die Leckerlis bewertet. Was sind seine liebsten Leckerlis, für die es beinahe alles tut und bei welchem muss es besonders hungrig oder in der richtigen Stimmung sein, um sie anzunehmen?

Das tagtägliche Grundfutter eines Rindes hat mich Sicherheiten eine niedrigere Wertigkeit als das besonders süßschmeckende Leckerli, das es nur ganz selten gibt oder einen Apfel, den es nur alle vier Monate einmal bekommt.

Wertigkeit richtet sich also einmal nach den individuellen Präferenzen des Rindes, sprich es mag Äpfel zum Beispiel einfach lieber als Möhren und zum anderen nach der Verfügbarkeit, denn wie erklärt, ist Futter, welches sie zur freien Verfügung haben und es damit immer konsumieren können, oft weniger wert als welches, das es selten gibt.

Dieses Wissen kann man gezielt einsetzen, denn für ein höherwertiges Leckerli ist die Motivation länger oder stärker mitzuarbeiten natürlich größer. Unter Umständen regt es auch zum aktiven Mitdenken im Training an, sofern kein Futterfrust im Spiel ist.

Und etwas minderwertige Leckerlis eignen sich vielleicht ganz gut für Wiederholungen oder Alltagstraining.

Dabei sollte man aber einen Grundsatz des Trainings nicht vergessen:

Mit einem hungrigen Rind wird nicht trainiert!!!

Das hat den einfachen Hintergrund, dass ein hungriges Rind unter Umständen in Futterstress verfällt, weil es eigentlich wirklich hunger hat, aber sein Futter nur in kleinen Portionen erhält, wodurch das Training nicht mehr positiv ist und zum anderen Denken hunrige Tiere beim Training meist nicht mehr so gut mit, da sie einzig und allein auf das Fressen fokussiert sind. Das merkt man teilweise auch dadurch, dass es plötzlich aktiv nach der Leckerlistasche sucht, obwohl es das Höflichkeitstraining eigentlich beherrscht.

Joys liebste Leckerlis

Ein schönes Beispiel ist meine Kuh Joy. Es gibt ein Leckerli, dass nie von seinem Thron gestoßen werden kann, aber alle anderen Leckerlis variieren in der Beliebtheit teils stark nach der Verfügbarkeit. Joys liebste Leckerlis sind also:

Weitere Leckerlioptionen

Es gibt natürlich noch weitere Leckerlimöglichkeiten, die Joy zwar nicht so interessant findet, andere Rinder jedoch lieben, die ich der Vollständigkeit halber aber erwähnen möchte.

Durch den hohen Zuckergehalt ist Obst allgemein sehr beliebt. Ihr könnt also jegliches Obst, primär aber lieber heimisches, ausprobieren und schauen, ob es schmackhaft ist.

Letzte Warnung

Neben dem allgmeinen Hinweis, dass zu viel Zucker fett macht und man bei Rindern verstärkt auf die schlanke Linie achten sollte(Stichwort: Verfettung), ist bei Rindern der Zucker auch auf Hinsicht des Pansens auch zu beachten.

Denn zu viel Zucker kann den PH-Wert des Pansens ändern und unter Umständen zu einer akuten Pansenacidose führen, die tödlich verlaufen kann. Bei gelegentlichem Leckerli füttern, ist das Risiko in der Regel recht gering, dennoch ist es wichtig auf diese Problematik hinzuweisen, denn zu viel wissen kann man ja bekanntlich nie. Neue Leckerlis sollte man auch eher langsam anfüttern, denn als grober Richtwert gilt, dass ein Rind 14 Tage braucht bis sich die Pansenmikroben an neues Futter gewöhnt haben.